Kalbung

Hitzestress führt zu niedrigeren Geburtsgewichten

Kühe, die während der Trockenstehphase unter Hitzestress leiden, produzieren in der Folgelaktation weniger Milch, sind anfälliger für Krankheiten und werden schlechter wieder trächtig. Untersuchungen der Universität Florida haben gezeigt, dass Hitzestress während der Trockenstehphase aber nicht nur die Kuh, sondern auch das ungeborene Kalb beeinflusst. Niedrigere Geburtsgewichte und eine geschwächte Immunität des Kalbes sind bei hohen Temperaturen die Folge.

Für die Studie wurden 34 trockenstehende Kühe 45 Tage vor dem Kalben herangezogen. Ein Teil der Kühe wurden mit Sprenklern abgekühlt, die anderen Kühe wurden der Hitze ausgesetzt. Bei diesen Kühen hat sich die Futteraufnahme gemindert, in der Folgelaktation zeigten sie eine geringere Milchleistung. Das zeigt, dass die Kühe, die nicht abgekühlt wurden, tatsächlich unter Hitzestress gelitten haben. Die neugeborenen Kälber wurden direkt nach der Geburt, sowie später nach dem Absetzten und als Färsen mit sieben Monaten gewogen.
Kälber von den hitzegestressten Kühen waren bei der Geburt im Schnitt um 6 kg leichter als solche, die unter kühlen Bedingungen geboren wurden. Dieser Unterschied konnte auch noch nach dem Absetzten festgestellt werden, hier wogen die Kälber von hitzegestressten Kühen im Schnitt 13 kg weniger als ihre Herdengenossen.  Nach dem Absetzen bis zu einem Alter von sieben Monaten schienen sich die Unterschiede auszugleichen und die Jungrinder waren in Körpergewicht und in der Körpergröße gleich.
Der Immunglobulingehalt in der Kolostralmilch der Frischabkalber wurde durch den Hitzestress nicht beeinflusst. Jedoch absorbierten die hitzegestressten Kälber diese Immunglobuline schlechter als andere. Daraus resultierte ein niedrigerer Immunglobulingehalt im Serum in den ersten 28 Lebenstagen. Der Transfer der passiven Immunität von der Kuh zum Kalb wurde somit durch die Hitze deutlich negativ beeinflusst.
Quelle: Coleen Jones, Penn State Extension