Schmallenberg-Virus

Bundesministerium plant Meldepflicht für Schmallenberg-Virus

Das Schmallenberg-Virus konnte bisher in sechs Bundesländern nachgewiesen werden. Deshalb will das Bundesagrarministerium jetzt eine Meldepflicht für diese Tierkrankheit einführen.

Das Schmallenberg-Virus, das Frühgeburten und erhebliche Schäden bei neugeborenen Rindern, Schafen und Ziegen hervorrufen kann, konnte jetzt in insgesamt sechs Bundesländern nachgewiesen werden. Auch im europäischen Ausland breitet sich die Tierkrankheit weiter rasant aus. So sind neben Deutschland und den Niederlanden inzwischen auch Belgien und das Vereinigte Königreich betroffen. Aufgrund dieser starken Ausbreitung hat jetzt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beschlossen, eine Meldepflicht für diese Krankheit einzuführen.
Wie das Ministerium mitteilt, wird der Bundesrat Ende März über eine Änderung der Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten beraten. Durch die Meldepflicht müssen alle Laboratorien diagnostizierte Fälle melden. So können sich Veterinärbehörden einen umfassenden Überblick über das Auftreten und den Verlauf der Tiererkrankung verschaffen. In Nordrhein-Westfalen hat das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz bereits jetzt eine verbindliche Meldepflicht eingeführt.
Meldungen über missgebildete Kälber sind bisher noch selten. Neben den deutlichen Gliedmaßenmissbildungen können auch Missbildungen am Gehirn auftreten, die verzögert wahrgenommen werden (sehr schlechter Saugreflex, unsicherer Stand, Tiere erscheinen blind, orientierungslos). Auch diese sollten an die zuständige Veterinärbehörde gemeldet werden.
Da das Virus über Stechmücken (Gnitzen) übertragen wird, ist bei den winterlichen Temperaturen derzeit nicht mit einer weiteren Ansteckung zu rechnen. Missbildungen und Aborte sind auf das Infektionsgeschehen im Spätsommer zurückzuführen. Beim Milchvieh muss noch bis Mai mit der Geburt von abnormalen Kälbern gerechnet werden.
Weitere Infos zum Schmallenberg-Virus finden Sie auch unter "Schmallenberg-Virus für den Menschen ungefährlich" und "Neuer Virus beim Milchvieh?"