Grassilage 2011

Hohe Zuckergehalte lassen Silagen "hochgehen"

Knapp ein Drittel der Grassilagen weist in diesem Jahr hohe Restzuckergehalte von mehr als 10 % auf. Nach dem Öffnen der Silos können sich die Silagen schnell erwärmen. Da hilft oft nur die Rationen anzusäuern.

Während des Silierprozesses bilden Milchsäurebakterien aus den wasserlöslichen Kohlenhydraten, wie z.B. Zucker, Säuren (vor allem Milchsäure). Diese wiederum senken den pH-Wert ab und hindern gärschädliche Bakterien am Wachstum. Diese Prozesse sind Voraussetzung für lagerstabile Silagen. Eine optimale Gärsäurebildung kann jedoch nur erfolgen, wenn gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, genügend vergärbarer Zucker und viele Milchsäurebakterien vorhanden sind. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird weniger Milchsäure gebildet, der Restzuckergehalt steigt an.
Bei ca. 30 % der Grassilagen (1. bis 2. Schnitt), die in diesem Jahr an der LUFA Kassel-Harleshausen untersucht wurden, wiesen die Restzuckergehalte einen Wert deutlich über 10 Prozent in der TM auf, was auf eine verminderte Milchsäuregärung hindeutet. In der Regel handelt es sich hierbei auch um Silagen mit einem höheren TM-Gehalt (Übersicht 1) und höheren pH-Werten. Somit besteht bei fast einem Drittel der Grassilagen die erhöhte Gefahr, dass sie sich nach dem Öffnen der Silos stark erwärmen.
Zucker_Silage.png

Vor allem trockene Silagen des ersten Schnitts 2011 weisen hohe Restzuckergehalte auf. Diese Silagen neigen zur Nacherwärmung. (Bildquelle: Elite Magazin)

Mischration mit Säuren oder Salzen stabilisieren

Neigen Silagen zur Nacherwärmung, kann versucht werden, die gefütterten Mischrationen mit Säuren (wie z.B. Propionsäure) oder Salzen zu stabilisieren:
  • Propionsäure: Silagen lassen sich mit Säuren nur dann stabilisieren, wenn das Futter vollständig benetzt wird. Die Propionsäure muss deshalb homogen (99,5 % Propionsäure; drei Liter pro Tonne Futter) im Futtermischwagen in die Ration eingemischt werden. Beim Einsatz abgeschwächter Säuren (weniger korrosiv) wie z.B. Lupro Grain (92 %) oder Luprosil NC (53,5 %) muss die Aufwandmenge entsprechend erhöht werden. Beim Einsatz von Lupro grain bleibt die Ration zwei bis sechs Tage auf dem Ausgangsniveau stabil.
  • Kaliumsorbat: Auch das Salz der Sorbinsäure (E202) kann zur Rations-Stabilisierung eingesetzt werden. Dieses Granulat wird mit einer Menge von 300 bis 500 g/Tonne Mischration eingesetzt. Dazu wird es vorher in zehn Liter Wasser aufgelöst. Kaliumsorbat kann allerdings bereits erwärmte Silagen nur eingeschränkt stabilisieren. Beim Kaliumsorbat-Einsatz erhöht sich die Temperatur der Mischration (grasbetont) bereits nach elf Stunden. Bei maisbetonten Rationen tritt eine Temperaturerhöhung hingegen erst nach drei Tagen ein. Die Kosten für das Salz sind deutlich geringer.

Quelle: Thomas Bonsels, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen

  • Propionsäure: Silagen lassen sich mit Säuren nur dann stabilisieren, wenn das Futter vollständig benetzt wird. Die Propionsäure muss deshalb homogen (99,5 % Propionsäure; drei Liter pro Tonne Futter) im Futtermischwagen in die Ration eingemischt werden. Beim Einsatz abgeschwächter Säuren (weniger korrosiv) wie z.B. Lupro Grain (92 %) oder Luprosil NC (53,5 %) muss die Aufwandmenge entsprechend erhöht werden. Beim Einsatz von Lupro grain bleibt die Ration zwei bis sechs Tage auf dem Ausgangsniveau stabil.
  • Kaliumsorbat: Auch das Salz der Sorbinsäure (E202) kann zur Rations-Stabilisierung eingesetzt werden. Dieses Granulat wird mit einer Menge von 300 bis 500 g/Tonne Mischration eingesetzt. Dazu wird es vorher in zehn Liter Wasser aufgelöst. Kaliumsorbat kann allerdings bereits erwärmte Silagen nur eingeschränkt stabilisieren. Beim Kaliumsorbat-Einsatz erhöht sich die Temperatur der Mischration (grasbetont) bereits nach elf Stunden. Bei maisbetonten Rationen tritt eine Temperaturerhöhung hingegen erst nach drei Tagen ein. Die Kosten für das Salz sind deutlich geringer.