Raps: Schwefelgehalt bestimmt Einsatzmenge

Sojaschrot kann in der Milchviehration vollständig durch Rapsextraktionsschrot ersetzt werden. Bei der Rationsgestaltung darf der Energieausgleich und der Gesamtschwefelgehalt aber nicht außer Acht gelassen werden, er bestimmr die maximale Einsatzmenge!

Rapsextraktionsschrot ist für die Milchviehfütterung ein hochwertiges Futtermittel, da das Rapseiweiß nur langsam im Pansen abgebaut wird. Hinzu kommt, dass der nXP-Gehalt im Rapsschrot mit dem im Sojaextraktionsschrot vergleichbar ist. Deshalb kann Sojaschrot in der Milchviehration auch durch Rapsschrot vollständig ersetzt werden. Darauf weist Dr. Katrin Mahlkow-Nerge von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein hin. Zudem zeigt Rapsschrot besonders bei steigenden Weizen- und Sojapreisen eine hohe Preiswürdigkeit auf. So konnte durch den Rapseinsatz die Eiweißeinheit, z.B. im August in Schleswig-Holstein, um 18 Cent günstiger eingekauft werden.
Neben den Vorteilen, die der Rapseinsatz bietet, muss aber auf die Rationsgestaltung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. So weist Rapsschrot im Vergleich zum Sojaextraktionsschrot einen niedrigeren Energiegehalt auf, der z.B. durch geschützte Fette ausgeglichen werden muss. Dabei muss auch auf eine ausreichende Energieversorgung im Vormagen geachtet werden.

Raps auf 4 kg begrenzen

Neben der Energielücke kann auch der Schwefelgehalt im Rapsschrot ein Knackpunkt bei der Rationsgestaltung sein. Denn ein zu hoher Schwefelgehalt kann die Futteraufnahme reduzieren bzw. die Resorption wichtiger Spurenelemente wie z.B. Kupfer (Cu) hemmen. Bei Schwefel-Gehalten im Raps von 7 bis 16 g/kg TM (Soja: 4 bis 5 g/kg TM), können sich deshalb Rapsanteile von mehr als 4 kg in der Ration negativ auswirken. Deshalb sollte bei der Fütterung Rapsschrot auf 4 kg begrenzt bzw. der Schwefel-Gehalt im Rapsschrot untersucht werden. Bei geingen Schwefel-Werten kann entsprechend mehr Rapsschrot eingesetzt werden.