Energiekosten

Durch Vorkühler Stromkosten senken

Warme Milch wird durch einen Vorkühler direkt nach dem Melken von 35° auf 15° herunter gekühlt. Das senkt nicht nur die Stromkosten, sondern sichert auch eine gute Milchqualität. Allerdings ist eine regelmäßige Wartung und Kontrolle des Vorkühlers notwendig.

Zur Vorkühlung der Milch bieten sich sowohl Platten- als auch Rohrkühler an. Beide Systeme sind in der Praxis weit verbreitet. Die relativ geringen Anschaffungskosten gegenüber der effektiven Stromleistung überzeugen viele Praktiker.
Bei Plattenkühlern werden warme Milch und kaltes Wasser im Gegenstromprinzip durch dünne Platten geleitet. So entsteht ein Wärmetausch, das Wasser wird warm und die Milch wird kalt. Die Kühlung im Milchtank wird dadurch entlastet und  es können bis zu 50 % der Stromkosten eingespart werden. Bei dieser Art von Vorkühlern sollten zwei Filter vorgeschaltet sein. Zum einen der in allen Melkanlagen übliche Milchfilter. Dieser reinigt die Milch von groben Verschmutzungen. Zum anderen ein Metallsiebfilter, der noch kleinere Partikel entfernen kann. Dieser Filter sollte mindestens 1x pro Woche unter fließendem Wasser gereinigt werden.

Auf eine regelmäßige Wartung und Pflege achten

Pflege

(Bildquelle: Elite Magazin)

Wird im Betrieb Brunnenwasser eingesetzt, muss unbedingt auf Trinkwasserqualität geachtet werden. Es sollte ein Feinfilter im Wasserzulauf eingebaut werden, damit keine Sandpartikel in den Filter gelangen.
Um Verschließerscheinungen und Verunreinigungen möglichst schnell zu erkennen, sollten Plattenkühler alle drei bis vier Jahre gewartet werden. Beim Demontieren ist darauf zu achten, dass die Platten wieder im exakt gleichen Abstand zusammengesetzt werden. Geschieht dies nicht, gerät der  Strom der Flüssigkeiten aus dem Gleichgewicht und der Plattenkühler funktioniert nicht mehr richtig.

Rohrkühler sind schonender

Als Alternative zu Plattenkühlern bieten sich Rohrkühler an. Hier wird die Milch im Gegenstrom zu Wasser durch verschiedene Rohre geleitet. Es handelt sich hierbei um eine Rohr-in-Rohr-Konstruktion, ohne Vorfilter und Tauschdichtungen. Dies sorgt für eine hygienische und schonende Behandlung der Milch. Im inneren Edelstahlrohr wird die Milch geführt, während im äußeren Rohr das Wasser fließt. Je länger die Rohre, desto höher die Kühlleistung. Die mechanische Beanspruchung der Milch ist hier geringer als beim Plattenkühler. Vorhandene Fettkügelchen werden weniger beschädigt und der Gehalt an freien Fettsäuren kann sinken.

Bis zu 50 % Energieeinsparung möglich

Französische Techniker (Pole Cristal) testeten in einem eigens eingerichteten Labor zehn Vorkühler (drei Platten- und sieben Rohrkühler) unter Praxisbedingungen hinsichtlich ihrer Energieeinsparung getestet. Dabei wurde jeweils ein Versuch unter standardisierten Bedingungen (Milchtemperatur 35°, Wassertemperatur 12°,2 bar Wasserdruck, 1,5 Liter Wasser pro Liter Milch und eine maximale Pumpenleistug von 10 Liter pro 5 Sekunden) durchgeführt. Des Weiteren wurde mit jedem Gerät ein zweiter Versuch durchgeführt, dabei wurden die Bedingungen an die jeweiligen Herstellerangaben angepasst.
In der Gruppe der Rohrkühler schnitt dass Gerät TEM Class von Charriau mit über 50 % Energieeinsparung am besten ab, gefolgt von den Kühlern Compact Cooler doule von Packo und PRT R 18 von Frigelait. Es konnten bei allen Rohrkühlern keine bedeutenden Unterschiede zwischen Versuch 1 und Versuch 2 festgestellt werden.
Anders hingegen sah es bei den Plattenkühlern aus. Alle drei getesteten Geräte konnten im Versuch 1 keine annähernd guten Werte wie die Rohrkühler liefern. Im Versuch 2 hingegen konnte der Kühler N53 SCO.5 von Boumatic mit über 50 % Energieeinsparung punkten. Auch die Geräte N35 SCO.5 von Boumatic und BM PR-37 von DeLaval lieferten hier gute Ergebnisse.